©: www.grand-canyon-du-verdon.de
Weit mehr als ein Geheimtipp für Touristen ist der Gorges du Verdon in der südfranzösischen Provence. Der Canyon, der in Deutschland auch als Verdonschlucht bekannt ist, erstreckt sich über eine Länge von 21 Kilometern durch Südfrankreich und wird vom türkisfarbenem Fluss Verdon, der dem Canyon seinen Namen gab, durchzogen. Die Schlucht reicht hinab bis in eine Tiefe von 700 Metern und ist neben der Tara-Schlucht in Montenegro einer der größten Grand Canyons in Europa, was ihr den Beinamen "Französischer Grand Canyon" eingetragen hat.
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Am leichtesten ist die Schlucht über die Route Nationale 86, besser bekannt als Route Napoleone zu erreichen. Sie folgt der Route von Golfe-Juan bis Grenoble, die Napoleon Bonaparte eingeschlagen hatte, als er nach seinem Exil auf Elba die Macht in Frankreich wiedererlangen wollte. Die 1927 ausgebaute Prachtstraße gehört zu den beliebtesten Ausflugstraßen in Frankreich und bietet auf dem gesamten Verlauf zahlreiche Attraktionen und Aussichtspunkte. Sie entlang von Castellane im Zentrum des Canyons.
Vom 1.500-Seelen-Ort Castellane aus lässt sich der Canyon in beide Seiten erkunden. Der Ort, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Cannes gelegen, liegt am Fuß des Berges Cadiéres de Brandis. Im Frühling und Sommer erleben die Gäste auf dem Marktplatz das pulsierende Leben einer französischen Kleinstadt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die Kirche Notre Dame du Roc aus dem 12. Jahrhundert, die auf einem steilen Felsen am Rande des Ortes thront.
Außer historischen Wohnhäusern hat das Bergdorf selbst nicht viel zu bieten. Dafür ist die Umgebung umso spektakulärer. So endet die Schlucht vor dem Ort an einer 400 Meter hohen Felswand, die in der Sommersaison zahllose Kletterer aus aller Welt anzieht. Zudem beginnt hier die Route des Crêtes, die als eine der beliebtesten Ausflugstraßen in Frankreich gilt. Vor allem bei Radfahrern und Motorradfahrern ist die ehemalige Militärstraße, die während des Ersten Weltkrieges gebaut wurde, um die französischen Truppen zu versorgen, beliebt. Im Winter führen Wanderwege und Langlaufloipen über die nicht geräumte Straße.
Das schönste Dorf Frankreichs, das mit vollem Namen Moustiers-Saint-Marie heißt, ist der wichtigste Tourismusort am Canyon. Bekannt ist Moustiers auch für das Fayencengeschirr, das dem Ort im 17. und 18. Jahrhundert eine Blütezeit bescherte. Die Produktion wurde durch einen Schriftsteller wieder aufgenommen, der auch das Fayencenmuseum gründete. Als weitere Sehenswürdigkeit lockt die katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-l´Sassomption mit ihrem Glockenturm im Lombardischen Stil.
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Der Canyon du Verdon bietet Aktivurlaubern zahlreiche Möglichkeiten sowohl auf als auch außerhalb des Flusses.
Ideale Bedingungen finden Rafting-Sportler vor, die Wildwasser mit einem Schlauchboot befahren. Dank der gemäßigten Fließgeschwindigkeit eignet sich die Verdon auch für Anfänger bestens.
Auch die Freunde des Canyoning haben die Schlucht für sich entdeckt. Das Ziel ist es, die Schlucht zu durchqueren, wobei es einerlei ist, ob geklettert, gesprungen, geschwommen oder getaucht wird.
Kletterer müssen in der Schlucht etwas umdenken. Sie werden hier zunächst abgeseilt, bevor sie den Aufstieg auf die bis zu 700 Meter hohen Felswände beginnen.
Am besten entdecken lässt sich der Grand Canyon du Verdon auf einer ausgedehnten Wandertour. Hier steht ein dichtes Netz von Wegen zur Verfügung, der bekannteste Weg ist der "Sentier Martel".
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