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Kulturreise zu den Steinkolossen der Osterinsel

Die Osterinsel

Eine Reise zur Osterinsel ist eine Reise in die Vergangenheit, denn die Osterinsel ist ein einziges Freilicht-Museum mit Zeremonie-Anlagen, Moai-Steinkolossen, Petroglyphen und unzähligen Höhlen. Die Osterinsel befindet sich rund 3.800 Kilometer westlich vor Chile, südlich der Äquatorlinie im Pazifischen Ozean. Die nur 179 Quadratkilometer große Osterinsel liegt so einsam im Pazifik, dass sie erst 1722 entdeckt und bekannt gemacht wurde. Geographisch gehört die Osterinsel zum westlich liegenden Polynesien, politisch gehört "Rapanui", so wie sie von den Ureinwohnern genannt wird, zum östlich liegenden Chile.

Ahu Tongariki - Steinkolossen der Osterinsel
Ahu Tongariki - Die Steinkolosse der Osterinsel | ©: glen1 - Fotolia

Wer die Osterinsel einmal besuchen möchte, hat eine weite Anreise vor sich. Reisende haben die Möglichkeit, die Osterinsel via Flugzeug oder als Passagier eines Schiffes zu erreichen. Mittels Schiff gibt es allerdings nur die Möglichkeit über ein Versorgungsschiff, dass zwei Mal jährlich von Valparaíso (Chile) die Osterinsel ansteuert oder mit eines der unzähligen Kreuzfahrtschiffe, die an der Osterinsel eine kurze Zwischenstation machen.

Aber auch mit dem Flugzeug ist es nicht so einfach, die Osterinsel zu erreichen. Die Osterinsel hat zwar mit 3,4 Kilometer die längste Fluglandebahn Südamerikas, doch die Insel wird aufgrund ihrer geographischen Lage während der Hauptsaison (Januar bis März) nur einmal täglich, sowie während der Nebensaison (April bis Dezember) zwei Mal wöchentlich angeflogen. Ganz egal, ob Sie eine Flugroute über Südamerika oder Australien / Asien wählen, Sie kommen nicht umhin, mit der chilenischen Fluggesellschaft LAN-Chile zu fliegen, denn nur LAN-Chile fliegt die Osterinsel an. Die Standard-Flüge gehen von Deutschland aus zunächst nach Santiago de Chile, Zwischenaufenthalt, und dann in einem rund 6-stündigen Flug zur Osterinsel.

Osterinsel  / Bild Nr. 34353167
Osterinsel | ©: glen1 - Fotolia

Die meisten Touristen die die Osterinsel besuchen, werden sich auf eine Kulturreise eingestellt haben, denn Badespaß und Party a la "Mallorca" werden Sie dort nicht finden. Die einzige Inselstadt "Hanga Roa" zählt lediglich rund 4000 Einwohner und wirkt mehr wie eine ländliche Kleinstadt; Badestrände gibt es nur zwei ganz kleine, nämlich "Anakena" sowie "Ovahe", beide rund 15 Kilometer von Hanga Roa entfernt. Es gibt einige Bars und Discos auf der Osterinsel, aber die sind höchstens während der Hauptsaison auf Kommerz ausgelegt.

Dafür erwartet den Besucher aber eine einmalige Kulisse von "Ahu"-Zeremonie-Stätten mit den berühmten "Moai"-Steinkolossen. Diese Anlagen und Steinmonumente finden sich an den gesamten Küstenlinien der Osterinsel mit Ausnahme der Poike-Halbinsel im Osten. Im Südosten, kurz vor der Poike-Halbinsel befindet sich ein Nebenkrater des höchsten Berges Terevaka, der Rano Raraku, der als Steinbruch der Moais gilt. Noch heute befinden sich dort rund 300 angefangene oder im Erdreich eingegrabene Moai-Statuen, darunter auch der größte jemals angefangene Moai "El Gigante" mit einer Größe von 21,6 Meter.

Die untergegangene Kultur der "Rapanui" gibt den Forschern bis heute Rätsel auf, die wohl niemals gelöst werden können. Als der holländische Admiral Jacob Roggeveen die Insel am Ostersonntag des Jahres 1722 entdeckte (daher auch der Name), fand er neben den monumentalen Zeremonieanlagen und Steinkolossen nur noch eine Inselbevölkerung vor, die mit der alten Kultur nichts mehr anzufangen wussten. Glaubt man den mündlichen Überlieferungen der alten Rapanui, so wurde die Hochkultur im 17. Jahrhundert durch einen verzweifelten Bürgerkrieg um ausgegangene Ressourcen komplett ausgelöscht. Zwar hatten die Rapanui, als einzige Inselbevölkerung in ganz Polynesien eine Schrift entwickelt, doch die meisten Schrifttafeln wurden um 1866 durch übereifrige Missionare als heidnische Reliquien vernichtet.

Neben dem Kult um die Ahu-Anlagen und Moais gab es auf der Osterinsel einen weiteren Kult, nämlich den Kult um den so genannten "Vogelmann". Hierzu zählen die bis zu 5000 Petroglyphen, die sich am Orongo-Kultplatz am Rano Kau konzentrieren, aber sich auch über die gesamte Insel verteilen. Bei diesem Kult ging es darum, einmal jährlich den Vertreter des Vogelmannes zu finden, der nach dem Glauben der alten Rapanui der erstgeborene Sohn des Schöpfergottes Make Make war. Im jährlichen Wettbewerb mussten mutige junge Männer dazu auf das rund 1,5 Kilometer entfernten Felsenplateau Motu Nui schwimmen um von dort das erste Rußseeschwalben-Ei unversehrt auf die Insel zu bringen. Inwieweit die unterschiedlichen Kulte zusammengehören und möglicherweise zeitgleich praktiziert wurden, ist eines der ungelösten Geheimnisse der Osterinsel.

Die Osterinsel ist eine vulkanisch geformte Insel die aus den Erhebungen Poike, Rano Kau und Terevaka entstanden ist. Der Zeitraum ihrer Entstehung erstreckt sich über mehr als zwei Millionen Jahre. Die heutige Poike-Halbinsel erhob sich bereits vor 2,5 Millionen Jahren aus dem Pazifik, der Rano Kau vor rund einer Millionen Jahren bis der Vulkan Terevaka vor etwa 240 Tausend Jahren alle drei Vulkankegel zur heutigen Osterinsel verband.

Erstarrte Lavaröhren haben auf der Osterinsel mehr als 600 Höhlen hinterlassen. Viele der Höhlen waren im Laufe der Jahrhunderte bewohnt, andere wurden für kultische Handlungen genutzt. In der Nähe des Ortes Hanga Roa befindet sich die "Kai Tangata" Höhle, die als Menschenfresser-Höhle bekannt ist, an der nordöstlichen Küste befindet sich die so genannte Jungfrauenhöhle, in der junge Mädchen Monate lang in Dunkelheit verharren mussten um während der jährlichen Vogelmann-Zeremonien als gebleichte Jungfrauen dem Vogelmann zu dienen.

Bis in die Neuzeit wird von den Rapanui angedeutet und einigen Forschern vermutet, dass es auf der Osterinsel immer noch "geheime" Familienhöhlen gibt, die über Generationen weiter gegeben und von den so genannten "Aku-Aku" Geistern bewacht werden. In diesen Höhlen sollen sich kleine Steinskulpturen und andere wichtige Familienreliquien befinden, die keine Fremder zu Gesicht bekommen darf.

Sehr interessant sind auch die bis zu 40 Zentimeter großen "Kavakava", "Tangata" oder "Papa"-Holzfiguren, die nach Einschätzung der Wissenschaft Nachbildungen der Aku-Aku-Geister darstellen. Originale gibt es auf der Insel leider nicht mehr und auch das Wissen um diese Figuren ist sehr eingeschränkt, weil die Rapanui zwischen 1860 und 1870 bis auf wenige fast ausgerottet oder vertrieben worden waren. Dennoch befinden sich auf der Osterinsel einige Künstler, die Nachbildungen für Touristen anfertigen.

Wohl einmalig ist auch die Vermischung des alten Glaubens mit dem Christentum. So gut wie alle Inselbewohner sind katholisch und tief gläubig, dennoch hat sich die Symbolik der christlichen Kirche in einem hohen Maße mit den Symbolen des alten Rapanui-Glaubens vermischt. So trägt die örtliche Kirche ein Kreuz auf dem Dach, ist an der Frontseite aber komplett mit Vogelmann-Motiven verziert. Auch auf dem Friedhof befinden sich Gedenksteine und Grabeinfassungen mit gemischten Glaubenssymbolen und im Hafen von Hanga Roa wurde neben dem heiligen Petrus ein Moai als Schutzpatron der Fischer aufgestellt.

Die Osterinsel bietet den Touristen rund 1000 Betten, in Hotels, Pensionen und Privat-Unterkünften. Sofern Sie Ihre Übernachtungen in eines der unzähligen Hotels gebucht haben, werden Sie in der Regel vom Hotel-Management am Flughafen Mataverie mit einem Blumenkranz empfangen. Reisende die ohne Reservierung auf die Insel geflogen sind, werden am Flughafen zumeist von Privatpersonen angesprochen, die ihre Häuser für die Dauer des Aufenthaltes zur Vermietung anbieten.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es auf der Osterinsel nicht. Hanga Roa ist überschaubar und die wenigen Straßen die über die Insel führen, sind es ebenso. Auf der Osterinsel gibt es unzählige Taxis die auch tageweise angemietet werden können, dazu Unternehmen und Privatpersonen die Autos, Motorräder, Fahrräder und sogar Pferde vermieten.

Für den Besuch der Osterinsel benötigen deutsche Staatsbürger für die Dauer von bis zu 90 Tagen >>>kein<<< Visum, der Reisepass muss jedoch noch mindestens 6 Monate gültig sein. Auch Kinder benötigen einen eigenen Kinderpass. Bei Einreise ist nachzuweisen, dass man einen Rück- oder Weiterflug-Ticket besitzt, sowie über ausreichende Barmittel für die Dauer des Aufenthaltes verfügt. Jeder Tourist erhält bei der Einreise eine kostenlose Touristenkarte, die man ständig bei sich tragen muss. Sollte diese Karte verloren gehen, so muss man sich bei der örtlichen Polizeidienststelle eine Ersatzkarte ausstellen lassen, sonst bekommt man bei der Ausreise Probleme.

Impfungen sind zwar nicht vorgeschrieben, doch man sollte zu mindestens gegen Tollwut, Typhus, Hepatitis A und Hepatitis B. Diphtherie, Polio (Kinderlähmung) und Tetanus (Wundstarrkrampf) geimpft sein. Für mitgeführte Haustiere (Hund, Katze) ist ein Gesundheitszeugnis sowie ein Tollwutimpfzertifikat vorzulegen.

Bei Einreise ist ein Zollformular über die mitgeführten Waren und Gegenstände auszufüllen. Der Einfuhr von frischen Lebensmitteln (dazu gehört selbst ein Apfel im Handgepäck), Pflanzen, Rauschmittel oder pornografischen Schriften sind verboten und werden bei Vergehen mit empfindlichen Bußgeldern oder sogar mit Gefängnis bestraft. Mitgeführte Barmittel von über 10.000 US-Dollar sind anzumelden. Das Fotografieren von polizeilichen Anlagen ist verboten.

Wichtige Adressen zur Osterinsel:




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